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„Impuls Forst und Holz“ zeigt ökologisches Vorzeigegebäude
In Neufahrn entsteht ein Mehrfamilienhaus nahezu komplett aus Holz. Die Interessenvertretung „Impuls Forst und Holz“, zu der unsere Zimmerer-Innung gehört, stellte das Vorzeigeexemplar für Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Regionalität vor.
Bauherr Johann Schmid kam 2016 auf den Gedanken, die alten Stallungen am Schanzenweg in Neufahrn in Mietwohnungen umzubauen. Außerdem war ihm schnell klar, dass er ein Holzhaus bauen möchte. Nun entstehen auf insgesamt 560 m2 sechs Wohnungen, verteilt auf zwei Geschosse und das fast ausschließlich aus Holz. Der Bodenaufbau aus Estrich, Splitt für die Dämmung und beplankte Wände aus Rigips sind die einzigen Ausnahmen. Geheizt wird passend dazu mit Holzhackschnitzeln.
Korbinian Wolf, Forstabteilungsleiter am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Holzkirchen, bezeichnet das Mehrfamilienhaus als „extrem ökologisch.“ Da ein Kubikmeter Holz eine Tonne CO2 speichert und der nachwachsende Rohstoff langlebig ist, kann die Lebensdauer von Holzhäusern über 100 Jahre reichen und CO2 somit langfristig gebunden werden.
Revierförster Robert Nörr ergänzt: „Holzbau ist ein wichtiger Beitrag, um den Klimaschutz voranzubringen. Und von dem Rohstoff haben wir wirklich genug vor der Haustür.“ Insgesamt 150 Festmeter des nachwachsenden Rohstoffes von zwölf heimischen Holzbauern brachte Schmid ins Sägewerk nach Ascholding. Auch für sämtliche Arbeiten waren ausschließlich regionale Betriebe im Einsatz.
Jakob Bscheider, Obermeister der Zimmerer-Innung Miesbach/Bad-Tölz-Wolfratshausen lebt bereits seit 40 Jahren in einem Holzhaus und „will nirgendwo anders mehr wohnen“. Preislich ist ein Holzbauprojekt nicht automatisch mit Mehrkosten verbunden. Planer Anselm von Huene erklärt, dass der Preis für ein Holzhaus im Vergleich zu einem Gebäude aus Stahl und Beton ungefähr gleich sei. „Nur die Holzdecke kostet ein bisschen mehr als eine aus Beton.“
Bauherr Schmid blickt begeistert auf das Holzhaus: „Läuft alles nach Plan, ist das Gebäude im Januar beziehbar.“