Christina & Maxi: Von BGJ-lern zu Gesellen
Seit dem Beginn ihrer Zimmerer-Ausbildung mit dem BGJ begleiten wir Christina Hartl und Maxi Kirr für die LIV-Website und den holzbau report. Nun haben sie ihre Gesellenprüfung bestanden und damit die Ausbildung beendet. Die gute Nachricht zu Beginn: Beide bleiben dem Zimmerer-Handwerk erhalten.
Maxi Kirr arbeitet nun als Geselle in seinem Ausbildungsbetrieb, Christina Hartl möchte ab Herbst für ca. ein Jahr in verschiedenen Betrieben hospitieren, bevor sie dann eine Meisterschule besuchen will. Gemeinsam mit den beiden haben wir zurückgeblickt auf die wichtigsten Stationen ihrer Ausbildung und natürlich ganz besonders auf die Gesellenprüfung.
Das BGJ haben beide als eine Zeit empfunden, in denen ihnen die Grundlagen vermittelt wurden, die sie dann später für die Arbeit auf der Baustelle und im Betrieb benötigten. Durch Corona fand der BGJ-Unterricht zum Teil als Homeschooling statt, was eine unvorhergesehene Ausnahmesituation darstellte, die Maxi als „bisschen fad“ beschreibt. Die vorgesehenen 20 Praxisstunden pro BGJ-Woche wurden später nachgeholt.
Christina machte das Lernen in der Schule grundsätzlich Spaß, aber noch schöner findet sie das praktische Arbeiten auf der Baustelle. Als Vorbereitung auf die Prüfungen war der Unterricht jedoch „brutal gut“ – sowohl die Theorie als auch die Praxis. Zeichnen am Computer hat im Unterricht in Traunstein keine große Rolle gespielt – noch.
Da CAD zukünftig Prüfungsbestandteil sein wird, hofft Christina, „dass es dann auch mehr geübt wird. Dann ist das eine gute Sache und die Azubis können auch im Betrieb mit den Plänen umgehen.“ Maxi ist eher skeptisch, auch wenn das Arbeiten am PC zeitgemäß ist, ist es für ihn schwierig, da er in seinem Leben auf dem Bauernhof bisher kaum Berührungspunkte mit Computern hatte. Er ist froh, dass es in seinen Prüfungen noch keine Rolle gespielt hat.
In der Zwischenprüfung war er sehr nervös, wohingegen er dann bei der Gesellenprüfung wusste, was ihn erwartet und damit besser umgehen konnte. Deshalb findet Maxi die zukünftige Regelung, dass die Zwischenprüfung 40 Prozent zur Abschlussnote zählt, überzogen. Christina schließt sich an: „20 hätte ich okay gefunden, aber 40 Prozent finde ich krass“. Zumal sie ihre Zwischenprüfung im Vergleich zur Gesellenprüfung auch deutlich schwieriger empfunden hat.
Das Wichtigste in der Prüfungsvorbereitung für beide war ein ordentlich geführtes Berichtsheft. Es sollte übersichtlich strukturiert und mit Markierungen versehen sein, sodass die Inhalte auch in der stressigen Prüfungssituation gut und schnell gefunden werden. „Das hat mich in der Theoretischen gerettet“, gesteht Maxi schmunzelnd. Für Zimmerer-Azubis hat Christina noch mehr wertvolle Tipps: „Passt auf alle Fälle gut in der Schule auf, das ist das A und O – dann müsst ihr Zuhause nicht mehr so viel machen. Und traut euch, beim Gesellen im Betrieb nachzufragen, denn nur so lernt man!“
Maxi hat ähnliche Erfahrungen gemacht: „Vom Meister in meinem Ausbildungsbetrieb habe ich auch gute Tipps in der Vorbereitung auf die Prüfungen bekommen.“ Jetzt ist der Tierliebhaber aber froh, dass die Prüfung „ganz gut“ gelaufen ist und er seinen Gesellenbrief in der Tasche hat. An die neue Rolle im Betrieb, in der er selbst auch Aufgaben verteilen muss, muss er sich aber erst noch gewöhnen. Für Christina hat sich wenig geändert. „Ich bleibe für die Kollegen wahrscheinlich immer die Chef-Tochter“, erzählt sie mit einem Augenzwinkern.
Wir danken Christina und Maxi für ihre Bereitschaft, immer wieder so offen und ehrlich mit uns ihre Eindrücke und Erlebnisse zu teilen und wünschen den beiden alles Gute für die Zukunft!